Angesichts der Offensive, die Donald Trump im Dezember letzten Jahres gegen seinen nördlichen Nachbarn gestartet hat, werden die Kanadier nun von einer existenziellen Frage geplagt, die sie dazu veranlasst, die Bindungen, die sie bisher an die Vereinigten Staaten geknüpft haben, neu zu überdenken. Der "Verrat" der USA führt dazu, dass das Land seine tatsächliche Souveränität und seinen künftigen Platz in einer erschütterten Weltordnung hinterfragt. Als direkte Folge dieser Umwälzungen hat das Interesse an Europa in der kanadischen Gesellschaft deutlich zugenommen.

Während Dänemark sich darauf vorbereitet, am 1. Juli die Ratspräsidentschaft zu übernehmen, zeigt es eine beispiellose Zustimmung zur Europäischen Union, die von einer öffentlichen Meinung getragen wird, die sich nun für ein starkes, schützendes und souveränes Europa ausspricht. Das Programm der Präsidentschaft zeugt von einem klaren Engagement für die Erweiterung um die Ukraine, die Stärkung der europäischen Verteidigung und den ökologischen Wandel. Dänemark ist sich der russischen Bedrohungen und der transatlantischen Unsicherheiten bewusst und setzt auf "ein starkes Europa in einer Welt im Wandel" - das Motto seiner halbjährlichen Präsidentschaft.

Vor drei Jahren erhielt die Ukraine den Kandidatenstatus der Europäischen Union - ein historischer Schritt in ihrer Annäherung an die Union. Seitdem hat das Land trotz des Krieges tiefgreifende Reformen in Bereichen wie Justiz, Korruptionsbekämpfung und öffentliche Verwaltung eingeleitet. Die Europäische Union spielt als strategischer Partner eine zentrale Rolle bei dieser Transformation. Diese Analyse gibt einen Überblick über die Fortschritte, die fortbestehenden Herausforderungen und die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Ukraine ihre Entscheidung für Europa vollständig umsetzen kann.

Anlässlich des 40. Jahrestages des Schengen-Abkommens, das am 14. Juni 1985 von fünf Gründerstaaten unterzeichnet wurde, ist es angebracht, auf die Geschichte und die Veränderungen dieses entscheidenden Pfeilers der europäischen Integration zurückzublicken. Gedacht, um die Freizügigkeit innerhalb der Union zu gewährleisten, ist das Schengen-System zunehmend von einer Verstärkung der Kontrollen an den Außengrenzen geprägt. Diese Dynamik, die zwischen Bewegungsfreiheit und sicherheitspolitischer Abschottung schwankt, spiegelt die Herausforderungen eines Europas wider, das nach einem Gleichgewicht zwischen Solidarität und Souveränität sucht.

Während die Konferenz der Vereinten Nationen über den Ozean eröffnet wird, sollte daran erinnert werden, dass das Meer im Zentrum der strategischen Herausforderungen Europas steht. In einer Welt, die von der Rückkehr der Konflikte geprägt ist, muss die Europäische Union die Bedeutung ihrer maritimen Dimension wiederentdecken, sowohl für ihre Sicherheit als auch für ihre strategische Autonomie. Da sie über die größte Seegrenze der Welt verfügt, muss sie ihre Seemacht, ihre industrielle Souveränität und ihre Befehlsgewalt stärken. Angesichts der globalen Herausforderungen wird die Beherrschung der Ozeane zu einem zentralen Pfeiler ihrer strategischen Identität und ihres internationalen Gewichts.

Agenda

Im Angesicht von Trump: Kanadas unerwartetes europäisches Schicksal

Eine dänische Präsidentschaft, die die Europäische Union wie nie zuvor in den Mittelpunkt stellt

Der Weg der Ukraine in die Europäische Union: Reform, Widerstandsfähigkeit und Erweiterungspolitik

Das Schengen-Abkommen wird 40 Jahre alt

Das Meer im Zentrum der strategischen Interessen Europas. Ein europäischer Blick auf den Ozean und seine Herausforderungen