Der Präsident der Robert Schuman Stiftung, Jean-Dominique Giuliani, hat auf seiner Internetseite einen Leitartikel veröffentlicht, in dem er betont, dass Europa die Krise gemeistert hat und der Euro seine Widerstandskraft und Europa seine Solidität bewiesen hat. Nach Ansicht Giulianis müssen die notwendigen Reformen jetzt entschieden voran gebracht werden. "Niemand bestreitet die Schwierigkeit dieses Unterfangens, dies ist jedoch der Preis zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft."

Am 9. September 2013 sind 3,5 Millionen Norwegische Bürger zur Wahl eines neuen Parlaments (Storting) aufgerufen. 169 Abgeordnete müssen neu gewählt werden. Laut aktueller Umfrageergebnisse könnte es einen Regierungswechsel geben. Entsprechend einer Umfrage des Instituts VG hat die konservative Opposition gute Chancen auf einen Wahlsieg: 31,9% der Befragten sprachen sich für die Opposition aus, 27,5% sagten, dass sie für die regierende Arbeiterpartei stimmen werden. An dritter Stelle liegt mit 14,2% der Stimmen die Fortschrittspartei. Die Liberalen erreichten in der Umfrage 5,6%, die Christliche Volkspartei 5,5%, die Zentrumspartei 5,3%. Die Sozialistische Linke würde laut Umfragewert nur auf 3,3% der Stimmen kommen und damit aus dem Parlament ausscheiden müssen. Die konservativen Parteien erreichen laut Umfrage zusammen 57,2% der Stimmen (43% ohne Fortschrittspartei), die linken Parteien kommen auf 36,1% der Stimmen.

Am 14. August 2013 gab das nationale Statistikinstitut Ine bekannt, dass Portugal nach ersten Schätzungen im 2. Quartal 2013 mit einem Wachstum des BIP in Höhe von 1,1% erstmals seit über 2 Jahren die Rezession überwinden konnte. Nach zehn Quartalen ununterbrochenen Rückgangs des BIP gab es nun im Vergleich zum vorherigen Quartal einen Anstieg um 1,1%; bezogen auf ein Jahr ist jedoch laut Mitteilung des Instituts ein Rückgang in Höhe von 2% zu verzeichnen.

Die G29, die Vereinigung der europäischen Datenschutzbehörden, fordert eine unabhängige Untersuchung des amerikanischen Datenspionageprogramms PRISM und hat sich diesbezüglich an die EU-Kommission gewandt, wie die französische Datenschutzbehörde Cnil am 19. August 2013 in einer Mitteilung bekannt gab. Der amerikanische Geheimdienst NSA, der für das PRISM-Programm verantwortlich ist, steht im Verdacht, weltweit Internetdaten auszuspionieren, die über Facebook, Google, Skype etc. ausgetauscht werden. Die Vorwürfe beruhen auf den Enthüllungen des ehemaligen amerikanischen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden. Nach Angaben Snowdens werden die Daten an die USA weitergeleitet, wo sie ausgewertet werden, ohne dass die europäischen Bürger hierüber informiert werden und ohne dass diese gegen die Datennutzung Rechtsmittel einlegen können. Die G29 wandte sich am 13. August 2013 mit der Forderung an die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Viviane Reding, die Vorwürfe und das gesamte Ausmaß des Programms zu klären.

Auf einer außerordentlichen Sitzung in Brüssel am 21. August 2013 beschlossen die 28 EU-Außenminister, Waffenlieferungen und die Ausfuhr von Rüstungsgütern nach Ägypten zu stoppen, wobei Hilfsmaßnahmen für die Bevölkerung fortgesetzt werden. Die Minister betonten ihre Bereitschaft, Ägypten bei der Lösung seiner Krise helfen zu wollen. Die Gewaltakte, die innerhalb einer Woche mehrere hundert Menschenleben gekostet haben, wurden auf das Schärfste verurteilt. In einer Pressemitteilung gab die EU bekannt, dass sie die aktuellen Maßnahmen der ägyptischen Sicherheitskräfte für unverhältnismäßig halte und dass diese zu einer inaktzeptablen Zahl an Toten und Verletzten geführt hätten. Zugleich verurteilte die EU die terroristischen Akte auf das Schärfste, wie die Ermordung von Polizisten im Sinai, die Zerstörung zahlreicher Kirchen und die Attacken gegen Anghörige der koptischen Gemeinschaft. Die Attacken werden überwiegend Vertretern der Muslimbruderschaft des gestürzten Präsidenten Mohamed Morsi zur Last gelegt.

Am 1. August 2013 sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, dass es nach wie vor Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone gäbe, trotz der derzeitigen Stabilisierung der Lage. Die EZB hatte den Leitzins in Höhe von 0,5% beibehalten. Mario Draghi sagte, dass der EZB-Rat vor dem Hintergrund der anhaltenden Risiken für die Konjunktur davon ausgehe, dass die Zinsen auf diesem oder noch niedrigerem Niveau über einen langen Zeitraum beibehalten würden.

Neun europäische Länder (Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Großbritannien und Schweden) beschlossen am 1. August 2013, eine Namensdatei mit Daten über Flugpassagiere einzuführen, die die Möglichkeit gibt, Bewegungen oft junger Europäer in Krisenregionen nachzuvollziehen und so ein Mittel im Kampf gegen Terrorismus sein kann. Der belgische Innenminister Joëlle Milquet und sein französischer Amtskollege Emmanuel Valls sagten hierzu: "Die Datei ermöglicht den Behörden, die Bewegungen der fraglichen Personen, bei denen es sich oft um junge und ungeschützte Menschen handelt, nachzuvollziehen, und sie davon abzuhalten, in Krisenregionen ihr Leben zu riskieren oder jedenfalls terroristische Attentate auf europäischem Boden zu verhindern und gegen grobe Rechtsverstöße vorzugehen".

Am 1. August 2013 erklärte sich der spanische Regierungschef Mariano Rajoy in einer außerordentlichen Sitzung vor dem Parlament zur Korruptionsaffäre im Zusammenhang mit seinem ehemaligen Vertrauten Luis Barcenas. "Ich präsentiere mich vor den Abgeordneten, um notwendige Erklärungen zu liefern angesichts der aktuellen Lage, in der wir uns befinden", so Rajoy. Er betonte, dass er sich gegen "Lügen und Manipulationen" gegen ihn zur Wehr setzen wird und dass er einen Rücktritt ausschließe. "Ich habe mich getäuscht, indem ich jemandem vertraut habe, der das Vertrauen nicht verdiente", sagte Rajoy in Bezug auf Luis Barcenas, der über 20 Jahre lang Schatzmeister der spanischen Volkspartei war und im Verdacht steht, schwarze Kassen verwaltet und Gelder an etliche hohe Parteimitglieder gezahlt zu haben. Rajoy gab zu, dass die Partei "zusätzliche Zahlungen" an einige Parteiführer gezahlt habe; die Zahlungen hätten die Betreffenden "für ihre Arbeit" erhalten und sie seien ordnungsgemäß verbucht worden. Die Nummer 2 der Partei, Maria Dolores de Cospedal, sagte als Zeugin am gleichen Tag vor dem Untersuchungsrichter, dass es niemals schwarze Kassen innerhalb der Partei gegeben habe.

Am 2. August 2013 präsentierte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian den Gesetzesentwurf zur Ausrichtung des Militärs für die Jahre 2014-2019. Der Gesetzentwurf enthält die Leitlinien der französischen Verteidigungspolitik für die sechs kommenden Jahre, er basiert auf dem Weißbuch der Verteidigung und nationalen Sicherheit, das am 29. April 2013 veröffentlicht wurde. In dem Entwurf werden zahlreiche Ziele festgeschrieben, einige davon sind umstritten: Reduzierung der Mittel für den Verteidigungssektor, für Militär und Zivildienst, Abbau des Personals auf 242 779 Personen bis 2019, Reduzierung der Ausgaben für Investitionen (U-Boote, Hubschrauber, Raumfahrt) und Erneuerung der Ausrüstung (MRTT, A400M, Raketen). Aufklärung, Umrüstung für die Zukunft, Cyberabwehr und die Europäische Verteidigung sind laut Entwurf die privilegierten Bereiche.

Am 20. August 2013 stimmten die tschechischen Abgeordneten für die Auflösung des Parlaments und für vorgezogene Neuwahlen, wodurch die politische Krise, die durch den Sturz der Regierung Petr Necas entstanden ist, gelöst werden soll. Der Vizepräsident des Parlaments, Lubomir Zaoralek, gab bekannt, dass von 147 abgegebenen Stimmen 140 für die Parlamentsauflösung gestimmt hatten. Zur Gültigkeit der Abstimmung war eine 3/5-Mehrheit erforderlich (120 der 200 Abgeordneten). Die Parlamentsabgeordneten hatten zuvor der "Expertenregierung" unter Jiri Rusnok ihre Zustimmung verweigert. Die Neuwahlen werden am 25. und 26. Oktober 2013 stattfinden, entsprechend der Entscheidung des tschechischen Präsidenten Milos Zeman vom 23. August 2013.

Am 31. Juli 2013 einigte sich Rumänien mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Union nach intensiven Verhandlungen auf die Auszahlung eines neuen Kredits in Höhe von vier Milliarden Euro mit einer Laufzeit von zwei Jahren. Das neue Abkommen ist bereits das dritte seit 2009, die Einigung muss noch vom Verwaltungsrat des IWF abgesegnet werden, die Zustimmung könnte im September erfolgen. Rumänien muss seine Reformanstrengungen verstärken, insbesondere im Energie- und Transportsektor; zugleich muss die bereits erreichte wirtschaftliche Stabilität konsolidiert werden. Der IWF korrigierte die Wachstumsprognose für Rumänien für 2013 von 1,6% auf 2%, das BIP wird laut IWF-Prognose 2014 um 2,25% wachsen. Wachstumsmotoren sollen insbesondere der Export und die Landwirtschaft sein.

Der Verwaltungsrat von EADS traf am 31. Juli 2013 eine weitreichende Entscheidung. EADS wird ab sofort unter dem Namen "Airbus Group" tätig sein; die Gruppe will weiterhin ihren Anspruch als einer der Weltmarktführer im Bereich Luftverkehr, wie auch in den Bereichen Verteidigung und Raumfahrt geltend machen. Die Bereiche "Airbus Military, Astrium und Cassidian" werden im Bereich Verteidigung und Raumfahrt unter dem Namen "Airbus Defence & Space" zusammen gefasst, die sämtliche Raumfahrt- und Verteidigungsbereiche der Gruppe umfassen wird mit Ausnahme der Militärhubschrauber. Hauptsitz von Airbus Defence & Space wird München sein, die Leitung dieses Bereiches soll Bernhard Gerwert übernehmen. Eurocopter soll ein eigener abgegrenzter Bereich bleiben, jedoch in Zukunft unter dem Namen Airbus Helicopters tätig sein. Die neue Struktur soll Anfang kommenden Jahres umgesetzt werden, die Namensänderung muss auf der Hauptversammlung der Aktionäre 2014 abgesegnet werden.

Nach ersten Schätzungen, die Eurostat am 16. August 2013 veröffentlichte, erwirtschaftete die Eurozone im Juni 2013 einen Überschuss im internationalen Warenverkehr in Höhe von 17,3 Milliarden Euro (im Juni 2012 betrug der Überschuss +12,8 Milliarden Euro). Im Mai 2013 betrug der Überschuss +14,5 Milliarden Euro, gegenüber +6,2 Milliarden Euro im Mai 2012. Im Juni 2013 stiegen die Exporte nach saisonal bereinigten Werten im Vergleich zum Vormonat um 3%, Importe nahmen um 2,5% zu. Für die EU beträgt der Überschuss für Juni 2013 nach ersten Schätzungen 9,9 Milliarden Euro, gegenüber -1 Milliarde Euro im Juni 2012. Im Mai 2013 lag der Überschuss für die EU bei +15,7 Milliarden Euro, gegenüber -5,2 Milliarden Euro im Mai 2012. Für die EU blieben die Exporte nach saisonal bereinigten Werten im Juni 2013 im Vergleich zum Vormonat stabil, Importe nahmen um 1,8% zu.

Entsprechend der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von Eurobaremter, die am 23. Juli 2013 veröffentlicht wurden, schätzen sich sechs von zehn Befragten in der EU als "pro-europäisch" ein, jedoch kennen weniger als die Hälfte der Befragten (46%) ihre Rechte als europäische Bürger. Trotz der Krise zeigen sich die Bürger in der Mehrheit der Mitgliedsländer (19 von 28) optimistisch bezüglich der Zukunft der Europäischen Union; in Frankreich gaben jedoch 52% der Befragten an, dass sie die Zukunft der EU pessimistisch sehen würden. 51% der befragten Europäer sprachen sich für den Euro aus; innerhalb der Eurozone befürworten sogar 2/3 der Befragten (62%) die Gemeinschaftswährung.

Bis zum 1. September 2013 findet bereits zum 47. Mal das Musikfestival von La Chaise-Dieu statt. Von religiöser bis weltlicher Musik, von romanisch bis barock wird eine Vielzahl an Konzerten klassischer Musik und Konferenzen geboten.