Die erste Runde der Präsidentschaftswahl wird am 21. Oktober stattfinden. Der momentane 57-jährige Staatschef Janez Drnovsek, der seit mehreren Jahren an Krebs leidet, hat erklärt, dass er nicht für ein zweites Mandat antreten wird. Der Staatschef wird per Direktwahl für fünf Jahre gewählt. Er kann einmal wiedergewählt werden. Jeder Kandidat muss mindestens 18 Jahre alt sein und von mindestens 10 Abgeordneten unterstützt werden. Acht Kandidaten treten bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl an. Ein Monat vor der Wahl ist Alojz Peterle, ehemaliger Premierminister (1990-1992) und momentaner europäischer Abgeordneter, der große Favorit der Meinungsumfragen. Die offizielle Kampagne für die erste Runde der Präsidentschaftswahl hat am 21. September begonnen und wird am 19. Oktober um Mitternacht enden.

Fünf Millionen Schweizer Wähler sind am 21. Oktober zur Wahl aufgerufen, um die 246 Mitglieder der beiden Parlamentskammern (Nationalrat und Ständerat) zu erneuern. Der Nationalrat umfasst 200 Mitglieder, die alle vier Jahre im Proporzsystem gewählt werden. Jeder der 26 Kantone des Landes wählt eine Anzahl Abgeordnete proportional zu seiner Bevölkerungszahl. 14 politische Formationen sind momentan im Nationalrat vertreten. Der die Kantone repräsentierende Ständerat umfasst 46 Mitglieder, die alle vier Jahre im Mehrheitssystem gewählt werden (mit Ausnahme des Juras, das ein Proporzsystem hat). Wenn die absolute Mehrheit nicht erreicht ist, ist für den 11. November eine zweite Runde vorgesehen. Laut Meinungsumfragen sind Einwanderung und Integration sowie der Umweltschutz die zwei Themen, die am meisten den Schweizern Sorgen bereiten.

Am 28. und 29. September haben sich die 27 Verteidigungsminister der Europäischen Union in Evora zu einem informellen Treffen versammelt. Diese vom portugiesischen Minister Nuno Severiano Teixeira präsidierte Versammlung hat zu zwei vertieften Dialogen mit der Afrika Union und mit den fünf Ländern des westlichen Mittelmeers (Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien und Tunesien) geführt. Der portugiesische Minister hat die Bedeutung einer größeren Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und anderen internationalen Institutionen im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich unterstrichen. Er hat die Interdependenz der GASP- und NATO-Operationen im Kosovo und in Afghanistan sowie die zukünftige EU-UNO-Mission im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik erörtert.

Die Europäische Union hat ihre Unterstützung für das birmanische Volk und insbesondere für die Mönche, die friedlich in den Strassen von Rangoon demonstrieren, erklärt. Sie hat ebenfalls Burma dazu aufgerufen, einen Demokratisierungsprozess zu beginnen, einschließlich einem Dialog mit den Regimeoppositionellen und insbesondere mit ihrer emblematischen Vorsitzenden Aung San Suu Kyi. Am 28. September hat UN-Sprecher Rolando Gomez angekündigt, dass am 2. Oktober eine außerordentliche Sitzung des UN-Menschenrechtsausschusses zur Lage in Burma stattfinden würde.

Der portugiesische Europaminister Manuel Lobo Antunes hat am 27. September als Vertreter der portugiesischen Ratspräsidentschaft der Europäischen Union an der vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialrat zum Thema "Regierungskonferenz 2007 – eine Aussprache der Zivilgesellschaft zur Zukunft Europas" organisierten Konferenz teilgenommen. Diese vom Präsidenten des Europäischen Wirtschafts- und Sozialrates Dimitris Dimitriadis geleitete Sitzung hat es Manuel Lobo Antunes mitzuteilen erlaubt, dass die juristischen Experten der Regierungskonferenz bald ihr Dokument einreichen und dass die Schlussfolgerungen den politischen Instanzen präsentiert werden würden. Trotz der Schwierigkeit hat er angegeben, dass er Zuversicht habe, dass am 18. und 19. Oktober eine Übereinkunft zum Reformvertrag erreicht werden könnte.

Sieben europäische Länder haben am 30. September in Lissabon ein Operationszentrum für den Kampf gegen den Drogenhandel im Atlantik, im Wesentlichen aus Südamerika stammendes Kokain, gegründet. Das das "Maritime analysis and operation center – narcotics" (MAOC-N) gründende Abkommen ist durch die Minister Spaniens, Frankreichs, Irlands, Italiens, der Niederlande, Portugals und des Vereinigten Königreiches unterschrieben worden. Dieses Zentrum, das momentan zwei Agenten pro Land beherbergt, wird den anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union offen stehen. Die Stiftung hatte im Juli einen Bericht über den Kokainhandel in Europa veröffentlicht.

Um die Sicherheit von Spielzeugen zu garantieren, hat das Europäische Parlament am 26. September mit 660 Ja- und 18 Neinstimmen sowie 7 Enthaltungen eine Resolution zur Produktsicherheit angenommen. Die europäischen Abgeordneten schlagen die Revision der Weisung zu Spielzeugen vor, um ihr das Verbot bestimmter toxischer Substanzen und die Verstärkung der gemeinschaftlichen Markierung CE hinzuzufügen.

Am 26. September haben die europäischen Abgeordneten mit 557 Ja- und 101 Neinstimmen sowie 22 Enthaltungen einen Bericht von Lilli Gruber (ESP, IT) angenommen, der auf der Notwendigkeit besteht, legale Einwanderungsinstrument und –kanäle zu definieren, um die illegale Einwanderung zu bekämpfen. In der Tat impliziert die gegenwärtige und zukünftige Situation der Arbeitsmärkte der Europäischen Union einen gutes Management der legalen Einwanderungsnachfrage. Der Bericht unterstützt die Gründung einer "Blue Card" benannten EU-Arbeitserlaubnis für hochqualifizierte Arbeiter und unterstreicht die Verbindung zwischen legaler und illegaler Einwanderung. Die Berichterstatterin hat auf der Verantwortung der Medien und der politischen Verantwortung beim Image der Einwanderung und dem Kampf gegen Vorurteile bestanden.

Am 26. September hat das Europäische Parlament einen Bericht angenommen, dass die Eckdaten der Gemeinsamen Außenpolitik der Europäischen Union im Energiebereich festlegt. Dieser mit 553 Ja- und 103 Neinstimmen sowie 27 Enthaltungen angenommene Bericht ruft den Rat und die Mitgliedsstaaten dazu auf, "einen Solidaritätsmechanismus zu begründen", um Versorgungskrisen wie z.B. den Infrastrukturverfall beheben zu könnten. Er empfiehlt ebenfalls die schnelle Designierung eines "hohen Vertreters für die Energie", der als Mission die Koordinierung aller nationalen Energiepolitiken haben würde.

Das Europäische Parlament hat den Vorschlag der Europäischen Kommission mit dem Ziel der Vereinfachung der Abstimmung und der Kandidatur für Bürger der Europäischen Union bei Europawahlen und die Beseitigung von administrativen Hürden, mit denen der das Europäische Parlament wählen oder für das Europäische Parlament kandidieren wollende Unionsbürger in einem anderen Mitgliedsstaat als dem seinigen konfrontiert ist, angenommen.

Am 26. September hat das Parlament einen Bericht angenommen, welcher die Gründung eines Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) unterstützt. Die europäischen Abgeordneten wünschen, dass der Institutsname den Ausdruck "Innovation" beinhaltet und dass das Institut nur noch einer Pilotphase, die seine Machbarkeit bescheinigt, begründet wird. Sie wollen auch die Finanzierung des EIT mit dem Rat verhandelt können. Die Finanzierungsfrage befindet sich im Diskussionsstadium – es geht um 2,4 Milliarden Euros für die ersten sechs Jahre, verteilt zwischen öffentlichen und privaten Fonds. Der gemeinschaftliche Beitrag könnte auf der Basis von aus existierenden Instrumenten kommenden Transfers finanziert werden.

Am 26. September wurde auf Initiative der Europäischen Kommission und des Europarates der Europäische Sprachentag begangen. Ziel war es, die Bürger für die Wichtigkeit des Spracherlernens zu sensibilisieren, alle Sprachen bekannter und angesehener zu machen und zum Spracherlernen während des gesamten Lebens zu ermuntern.

Die Europäische Kommission hat am 25. September ein Grünbuch namens "Hin zu einer neuen Kultur der urbanen Mobilität" angenommen. Ziel ist es, zu weniger verschmutzten Städten mit einem flüssigeren Verkehr, einer intelligenteren urbanen Mobilität und einem zugänglichen und sicheren öffentlichen Nahverkehr für alle europäischen Bürger zu gelangen. Das Grünbuch präsentiert eine Serie von strategischen Optionen bei der urbanen Mobilität und formuliert 25 offene Frage rund um diese Optionen. Es fixiert ebenfalls einen europäischen Kalender für die urbane Mobilität unter Respektierung der Verantwortlichkeiten der lokalen, regionalen und nationalen Behörden in diesem Bereich.

Die Kommission hat am 25. September ihren Schlussbericht zur Untersuchung des Unternehmensversicherungssektors veröffentlicht. Dieser Bericht schneidet zwei Hauptthemen an: die Frage der Rückversichtung und der Co-Versicherung, welche bedeutende zusätzliche Kosten nach sich ziehen könnte, und die Frage der fehlenden Transparenz in der Bezahlung und den Interessenskonflikten im Versicherungs-Courtage.

Während des vierten Kohäsionsforum am 27. September hat der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso die bei der Regionalpolitik durchzuführenden Verbesserungen aufgeführt. Unter Berufung auf Robert Schuman hat er auf der Solidaritätsidee bestanden, die das Fundament der gesamten europäischen Konstruktion ist, und daran erinnert, dass die momentan durchgeführte Analyse des Unionsbudget es erlauben würde, in effizienter Weise "die Prioritäten der europäischen Integration" neu zu definieren.

Die 27 Minister haben am 28. September über die Mittel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeitspolitik der Europäischen Union im Rahmen des globalen Wettbewerbs und der Umsetzung der Lissabon-Strategie für Wachstum und Beschäftigung diskutiert. Sie haben einen integrierten Ansatz der verknüpften Politiken zur Industrie, den KMU und der Kompetenzen im Feld der Neuen Technologien ins Auge gefasst und haben mit der Notwendigkeit, gemeinsame Technologieinitiativen zu begründen, abgeschlossen.

Laut den von der Bundesagentur für Arbeit (BA) am 27. September veröffentlichten Zahlen ist die Arbeitslosenrate im September von 8,8% auf 8,4% gefallen. Die Arbeitslosenzahl liegt bei 3,54 Millionen Personen, davon 2,334 in den westlichen und 1,209 in den östlichen Bundesländern. Unter den Personen über 50 Jahre gibt es 300.000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Momentan sind eine Million Stellen zu besetzen, d.h. 168.000 mehr als im September 2006. Im August waren 39,71 Millionen Personen beschäftigt, was das höchste seit der Wiedervereinigung registrierte Niveau darstellt. 70,2% der Personen zwischen 15 und 64 Jahren sind aktiv, was das 70%-Ziel der Lissabon-Strategie erfüllt. Diese zufriedenstellenden Zahlen erklären sich durch die gute Konjunktur in Deutschland.

Die Christlich-Soziale Union (CSU) hat am 29. September den bayrischen Wirtschaftsminister Erwin Huber zum Nachfolger von Edmund Stoiber als Parteichef gewählt. Der 61-jährige hat 558 Stimmen gegenüber 375 für den Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer und 24 für die Abgeordneten Gabriele Pauli erreicht. Die auf Bundesebene mit der Christlich-Demokratischen Union (CDU) von Bundeskanzlerin Angela Merkel alliierte CSU regiert sich 50 Jahren ununterbrochen Bayern, das 12,5 Millionen Einwohner hat.

Der ehemalige Schachweltmeister Garry Kasparov ist am 30. September zum Kandidat der Oppositionsbewegung "Anderes Russland" für die Präsidentschaftswahl im März 2008 gewählt worden. Der 44-jährige hat 379 der 494 Stimmen der in Moskau versammelten Delegierten von "Anderes Russland" auf sich vereint und damit bei weitem die fünf anderen angetretenen Kandidaten geschlagen

Der UN-Sicherheitsrat hat am 25. September einstimmig die von Frankreich vorgeschlagene Resolution 1778 angenommen, die die Entsendung einer multidimensionalen internationalen gemeinsamen UNO-AU-Präsenz in den Tschad und in die Zentralafrikanische Republik erlaubt. Die mit einer UN-Polizeimission ausgestattete MINURCAT (UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik und dem Tschad) hat zum Ziel, vorteilhafte Bedingungen für eine gesicherte und nachhaltige freiwillige Rückkehr der Flüchtlinge und der vertriebenen Personen zu schaffen.

Während der 62. UN-Generalversammlung hat die finnische Präsidentin Tarja Halonen auf der Notwendigkeit bestanden, entscheidende Maßnahmen zur Förderung der Parität im UN-System zu unternehmen, und hat den Vorschlag unterstützt, eine einzige Institution zu Fragen der Geschlechtergleichheit zu gründen. Sie hat erachtet, dass Frauen an allen Phasen des Krisenmanagements – Prävention, Friedenssicherung und Friedensverhandlungen – beteiligt werden sollten.

Mehr als 70 Staatschef haben am 24. September an einer vom UN-Generalsekretär einberufenen Versammlung zum Klimawandel teilgenommen. Während dieses "Die Zukunft in unseren Händen – der Klimawandel, eine von unsere Führungskräften zu meisternden Herausforderung" betitelten Treffens haben die Staatschef ihren Willen ausgedrückt, die Konsequenzen des Klimawandels anzugehen. Der Generalsekretär, der dieses Treffen als Beginn einer neuen Ära erachtet hat, hat das starke politische Signal, dass an die Unterhändler der 13. Konferenz der Unterzeichnerstaaten der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel gesendet wurde, begrüßt; diese Konferenz wird im Dezember in Bali stattfinden.

Die aus drei amerikanischen, russischen und europäischen Vertretern bestehende Kosovo-Troika hat am 28. September in New York die kosovarischen und serbischen Verantwortlichen getroffen, um das Kosovo-Statut zu diskutieren. Die serbische Delegation wurde von Präsident Boris Tadic und Premierminister Vojislav Kostunica geleitet, während die kosovarische Delegation von Präsident Fatmir Sejdiu und Premierminister Agim Ceku geleitet wurde. Die Troika hat zwei Stunden direkter Unterhaltung zwischen den zwei Delegationen ermöglicht, bevor sie sich getrennt mit jeder einzelnen unterhalten hat, um ihre Position zu untersuchen. Diese Treffen haben in einem Klima der Zusammenarbeit stattgefunden. Eine "Erklärung von New York" ist angenommen worden, in der die Seiten ihren Willen bekräftigt haben, vor dem 10. Dezember, an dem die Kontaktgruppe der UNO ihren Bericht zum Kosovo-Status übergeben soll, eine Lösung zu finden.

Am 24. September hat der Internationale Währungsfonds seinen letzten Bericht zu den Weltfinanzmärkten und der Finanzierung der Schwellenländer veröffentlicht. Dieser aus drei Kapiteln bestehende Bericht evaluiert die Risiken, die die finanzielle Stabilität beeinflussen können, studiert die gängigen Techniken und betrachtet die Markt- und Wechselkursrealität.

Laut den von Eurostat am 26. September veröffentlichten Zahlen besetzen Frauen 56% der Stellen in Hotels und Restaurants der Europäischen Union. Die höchsten Prozentsätze sind in Lettland (95%), Litauen (83%) und Estland (76%) verzeichnet worden. In vier Mitgliedsstaaten – Malta (28%), Griechenland (44%) sowie Italien und Frankreich (jeweils 49%) – waren die Frauen in diesem Sektor weniger zahlreich als die Männer.

Laut den von Eurostat am 28. September veröffentlichten Zahlen lag die jährliche Inflationsrate der Eurozone im September 2007 bei 2,1%. Im August hatte sie 1,75% betragen.

Der Jahresbericht 2006/2007 der deutschen Bundesregierung ist am 26. September veröffentlicht worden. Er ist "Gemeinsam den Aufschwung gestalten" betitelt, zieht die Bilanz der Ergebnisse der von der Regierung zwischen Oktober 2006 und August 2007 organisierten Reformpolitik und gibt einen Ausblick auf das künftige politische Handeln.

Die deutsche Zeitschrift "Internationale Politik" veröffentlicht "Neue EU-Länder – Demokratien in der Krise". Dieses Dossier analysiert die momentan turbulente politische Situation in diesen Ländern, insbesondere in Polen, sowie der Anstieg der Extremismen. Es stellt sich darüber hinaus die Frage nach den Risiken, welche diese Instabilität für das europäische Projekt darstellen kann.

Das neue vom Dänischen Institut für Internationale Beziehungen (DIIS) veröffentlichte "Working Paper" untersucht die Evolution der Risiko-, Sicherheits- und Kriegskonzepte. Während diese Termini integraler Bestandteil der gegenwärtigen Diskurse ist, verändert sich nämlich ihr Sinn, was bestimmte Konsequenzen haben kann, die nicht zu vernachlässigt werden können.

Das Centrum für Angewandte Politikforschung und die Bertelsmann-Stiftung haben in ihrer Reihe "Spotlight Europe" einen Artikel zur Rolle der Europäischen Union im Nahen Osten veröffentlicht. Angesichts der im November anstehenden Nahostkonferenz in Washington rufen die Autoren die Europäische Union dazu auf, Verantwortung in diesem Erdteil zu übernehmen und das sich profilierende vorteilhafte Zeitfenster ausnutzen, um zum Frieden zu gelangen.